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Im Jahr 2002 bis 2006 wurden die Vliese von Jährlingsböcken, die zur Körung auf der Landesschau gemeldet wurden, auf ihre Feinheit hin untersucht.
Fasern von unterschiedlichen Körperpartien wurden mit dem Optischen Faserdurchmesser-Analysator (OFDA2000) untersucht. Dieses vielversprechende und nützliche Verfahren mußte schließlich aus Kostengründen wieder eingestellt werden.
Eine signifikante Entwicklung der Wollen kann man der Statistik sicherlich nicht entnehmen. Dennoch kann man feststellen, das ist jedenfalls meine Meinung, dass die Streuung, zwischen dem kleinsten und dem größten Wert (27,9µ - 40,61µ), doch recht erheblich ist. Ich bin mir nicht sicher, ob das bei anderen Rassen, die schon weiter durchgezüchtet sind, sich ebenso darstellt. Möglicherweise wird man dieses Datenverhältnis in zukünftiger Zeit, sollte man sich solch eine Erhebung jemals wieder leisten können, nicht mehr so wahrnehmen können. Jedoch kann sicher festgestellt werden, dass bei den Jährlingsböcken, an denen diese Messungen 02-06 durchgeführt wurden, eine durchschnittliche Feinheit des Vlieses von 34,74µ berechnet werden kann.
Aus persönlicher Sicht empfinde ich das Absetzen dieser Messungen sehr bedauerlich. Da ich in meiner Zucht eine Tendenz zu den groben Wollen anstrebe, waren mir diese Daten immer eine besondere Hilfe. Obwohl sich mitlerweile auch bei mir schon ein gewisser Blick für Wollen eingestellt hat, muss ich doch immer wieder feststellen, dass ich, gerade bei besonders dunklen Vliesen, so manchmal meine Probleme habe, die Feinheit genau zu taktieren. Oftmals fällt das Licht, beim Scheiteln des Vlieses so ungünstig ein, gerade im Sommer, wenn die Tiere schwitzen und die Vliese so richtig glänzen, dass man erst mal für gescheite Lichtverhältnisse (Schatten) sorgen muss. Jedenfalls bedeutete für mich , ein Katalog, in dem die Feinheit einer Wolle explizit erkennbar ist und ich das Tier dann auch noch direkt in die Hand nehmen kann, um Zahlenwert und visuellen Eindruck miteinander zu vergleichen und das sogleich anhand von mehreren Beispielen, die Möglichkeit, mir für den Selektionsbedarf in der eigenen Herde, die notwendige Übung zu erarbeiten.