20 Jahre Erhaltungszucht, 2002 

 Veranst., Halbinsel Ummanz, Rügen 

        20.11.2002 von  noglo  / aktualisiert: 02.02.2011


Körkommission bei der Arbeit: Begutachtet wird ein Bock von Gut Ummanz. (v.l.n.r.: Siegfried Dettmann, Martin Pagel, Matthis Herrmann, Dr. Klaus Fischer)

20 Jahre Erhaltungszucht / Rauhwollige Pommernschafe

Bericht und Fotos von Dr. W. Thelen / abgedruckt in "Deutsche Schafzucht" 23/02

Ende August fand auf der Kör- und Auktionsveranstaltung für Pommernschafe des Schafzuchtverbandes Mecklenburg-Vorpommern statt. Sieben Züchter hatten 24 auf Scrapie-genotypisierte Böcke und einige Mutterschafe und Jahreslämmer in Waase auf Ummanz aufgetrieben.
Leider gab es - wie seit einigen Jahren möglich - keine Beschicker aus den anderen Bundesländern. Die Veranstaltung hatte einen besonderen Akzent durch den 20. Jahrestag des Beginns der Erhaltungszucht der Rasse. Daher war der Rahmen durch Grußworte, Verleihung von Preisen und die Präsentation von Sammlungen festlicher gestaltet.
Aus einer kleinen Population von 46 Muttern und sieben Böcken haben Züchter auf Rügen vor 20 Jahren begonnen mit der Zuchtarbeit. Durch das von ihnen praktizierte System der Linienzucht vermieden sie weitgehend die Einbringung von fremden Blutes, was zu einem Erhalt von hohem rassetypischen Potentialen führte.
Der Erfolg ist bemerkenswert: Es wurde nicht nur die Rasse erhalten, sondern es gelang auch eine Population von heute ca. 1500 Tieren In Mecklenburg-Vorpommern zu erreichen. Da sich nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze die Liebe zu diesen alten deutschen Landschafen in kurzer Zeit auch über die Bundesländer im Westen verbreitete und sich eine Reihe Zuchten etablierten, gab es hier schnell schöne Zuchterfolge.
Man kann heute bundesweit von ca. 2500 eingetragenen Herdbuchtieren ausgehen. Sicher ein schöner Erfolg, aber noch keine Sicherheit für den Erhalt der Rasse.
Diese Gedanken kamen auch bei dem festlichen abendlichen Züchtertreffen immer wieder zum Ausdruck.
Darüber hinaus hörten die Gäste des Treffens ein sehr beachtenswertes Referat des Zuchtleiters Siegfried Dettmann, über die Wolle dieser Rasse, das Erkenntnisse aus eigenen Untersuchungen sehr kritisch gegen die Literatur abwog. Diese Ausführungen wurden lebhaft diskutiert.
Der offizielle Teil des Abends endete mit einer Verständigung aller anwesenden Vertreter der Interessengemeinschaften und Verbände, die sich um die Pommernschafzucht bemühen, zu einer engeren und offenen Zusammenarbeit im Interesse der Schafe.

Die drei prämierten Rauhwolligen Pommerschen Landschafböcke werden vorgeführt. An der Spitze Helmut Sauerbaum mit seinem 1a-Bock (HS-201628)

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