Phänotypische Besonderheiten des 

 Rauhwolligen Pommerschen Landschafs 

        20.11.2002 von  noglo  / aktualisiert: 02.02.2011

Diese Seite ist der fotographischen Dokumentation von Besonderheiten des Rauhwolligen Pommerschen Landschafes (Pommernschaf) gewidmet. Das Zusammentragen von geeigneten Aufnahmen wird Zeit in Anspruch nehmen. Wer kann helfen? Wer hat Bilder von Tieren mit weißen Augenflecken, ausgeprägtem Mehlmaul, Schnippe oder anderen Dingen, die zwar erlaubt aber oft nicht erwünscht sind? Diese Seite wird von Zeit zu Zeit ergänzt werden

Dieses Lamm ist vollkommen schwarz geboren worden --- halt, halt !! - wie aus meinen Notizen hervorgeht, deutete sich das Dilemma schon durch eine leichte weiße Behaarung im Innenohr am Geburtstag an --- und hat im Verlauf der ersten drei Monate eine extreme weiße Stichelbehaarung im Gesicht entwickelt. Vom Grundsatz her ist dies kein Kriterium für den Zuchtausschluss.

Hier sehen Sie das gleiche Tier wie oben in einem Alter von 18 Monaten. Wahrlich kein schöner Vertreter seiner Rasse, aber grundsätzlich körfähig.


Diese weiße Stichelbehaarung bildet sich nach wenigen Wochen und ist häufig noch beim Alttier zu beobachten.


Diese deutlich sichtbare weiße Kopfbewollung, die in gleicher Form am Schwanzende auftreten kann, wird gemerzt. Es wird vermutet, dass frühere Versuche, Fleischschafe einzukreuzen, dafür ursächlich sind


Es gibt auch Sonderfälle: Dieser Bock erschien 2009 auf der Landesschau auf Rügen. Top entwickelt, super Körperbau und ein Vlies, wie man es nur selten zu Gesicht bekommt. Allein der unschöne weiße Fleck, der sich durchgehend bis auf die Haut gestaltete. Man hat es ihm verziehen, im Vertrauen auf das Potential seiner anderen Argumente. Die Wollnote wurde um, ich glaube es waren zwei Punkte, auf 7 herabgesetzt. Somit war eine Spitzenplatzierung ausgeschlossen. Dennoch wurde er der teuerste Bock des Tages --- ein Unikum !!!



Böcke mit derartigen Ramsnasen wurden laut "Gaede" als gute Vererber erachtet. Hier ein Zuchtbock aus Baden-Baden (Svensson)



Die weißen Augenflecken, nach mindestens 11 Jahren erstmals auf Rügener Veranstaltung gesichtet. (Jahr 2007)


Ein sehr großer weißer Augenfleck.

Dazu eine kleine Geschichte:

1967 übernahm der Züchter Stritzel aus Bug im Fichtelgebirge ca. 20 Muttern vom Schafzuchtverein Mönchgut auf Rügen. Ein passender Zuchtbock dazu, wurde dem Betrieb Wesphal, Groß Zicker entnommen. Dieser hatte, so der heutige Betriebsleiter J.Westphal, die weißen Augenflecken, welche er zukünftig dominant vererbte. Verantwortlich für die Flecken, seien frühere Versuche, Fleischrassen in das RPL einzukreuzen.



Typisch für das Pommernschaf: Die Bewollung der Hinterkeule hellt im Alter auf. Typisch für das Rauhwollige Pommersche Landschaf ist der lange bewollte Schwanz. Heidler (1955) führt zu kurze Schwänze auf unkontrollierte Zucht in Kriegs- u. Nachkriegsjahren zurück. Tatsächlich sind auch heute noch Tiere mit nicht ganz so langen Schwänzen anzutreffen.



Diese extreme Mähnenbildung beim Mutterschaf ist unerwünscht, zudem das Mehlmaul und die weiße Augenbraue scheinen das Tier nicht zu qualifizieren. Dennoch sind gerade diese Ausreißer typisch für das RPL. Die vermeintliche Stuhlbeinigkeit ist i. d. Realität nicht vorhanden. Allerdings hat sich bei diesem massigen Tier im Laufe der Jahre eine durchtrittige Hinterfessel entwickelt.

Diese wunderschöne Mähne - Prof. Finger, wer Ihn noch kennt weiß, dass er sie für absolut typisch hielt. Im Stammzuchtgebiet schreibt man: "bei Böcken eine bis zum Halsansatz herabreichende Mähne aus dunklen, langen Grannenhaaren erwünscht." Statt "erwünscht" wünschen einige Züchter lieber "erlaubt". Tatsächlich waren Böcke bei Prämierungen schon wegen ihrer massigen Mähne gehandicapt.

Die wie hier vorhandene Bewollung des Hinterbeines ist bei einem Tier in diesem Alter nicht wirklich akzeptabel. Norm ist, dass die Beinbewollung der Lämmer sich im Laufe eines Jahres zurück bildet.

Für mich ein wirkliches Ärgenis ist die extrem von der Sonneneinstrahlung verbräunte Wolle. Die Tatsache des Verbräunen, gerade besonders dunkler Vliese, tritt nicht nur am lebenden Tier in Erscheinung. Eine meiner Strickwesten hing über Sommer über dem Diener in der Nähe eines Fensters. Eine gewünschte blaugraue Färbung hat das Strickwerk jetzt leider nur von innen. Äußerlich bin ich mit dem Teil jetzt immer braun gekleidet ---zu dumm aber auch !!! Wenn ich ein Anliegen äußern würde, wie die Zuchtkriterien zu ändern wären, dann würde ich über mehr Selektion auf lichtechte Vliese sprechen.

Ein Beispiel für eine besonders schöne Mähne (so wie sie mir gefällt)


genauso extrem wie unerwünscht ist diese Verbräunung an einem Jungschaf ---ist aber natürlich trotzdem körfähig.



Diese extreme Behornung kommt beim Rauhwolligen Pommerschen Landschaf noch immer vor. Zudem gibt es abgeschwächte Formen, Hornansätze oder Hornstumpen, welche nicht erwünscht sind.



Aus meiner Sicht ein Novum -- anscheinend aber kann es selbst bei weiblichen Lämmern zu Hornansätzen kommen. Das Tier ist reinrassig und stammt aus einer Herdbuchzucht. Beide Bilder sind in einem Abstand von ca. 8 Wochen entstanden. Ebenfalls schön zu erkennen, wie die hier angeborene Schaupe sich im Lauf der Monate verringert.



Eine weiße Schnippe auf der Nase sieht man besonders bei älteren Tieren


Es gibt Flecken im Vlies, ähnlich dieser hier sichtbaren, die wir nicht wünschen. Allerdings waren bei diesem Tier die Haarlinge verantwortlich. Der Juckreiz veranlasste das Tier, mit dem Gebiss, im Vlies zu zupfen. Die dadurch, wenn auch nur schwach, verletzte Haut, wächst dort schwarz nach. Besonders nach der Schur treten diese Flecken dann in Erscheinung. Ein Jahr weiter sieht man nichts mehr davon.

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